Es war eine der größten Übungen des Jahres: Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat am Wochenende in Kassel seine Katastrophenschutz-Fähigkeiten getestet. Für rund 650 Einsatzkräfte und 250 Einsatzfahrzeuge aus Deutschland und dem Ausland galt es, verschiedene Einsatzszenarien zu bewältigen.

Der ASB zog am Sonntag eine positive Bilanz. Alle Beteiligten hätten koordiniert und erfolgreich zusammengearbeitet, sagte der ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein. Er betonte dabei, wie wichtig politische Unterstützung sei. «Angesichts globaler Krisen brauchen wir dringend klare Strukturen: eine Gleichstellung aller Hilfsorganisationen mit Feuerwehr und THW, eine Stärkung der Bevölkerung durch Bildungsangebote zu Selbstschutz und Erste Hilfe – insbesondere auch in Schulen – sowie ein zentrales Krisenmanagement für Großlagen.»

Innenminister Roman Poseck (CDU) würdigte den Einsatz der Beteiligten: «Was der ASB hier in Kassel auf die Beine gestellt hat, ist zutiefst beeindruckend», teilte er mit.

Drei Szenarien wurden im Stadtgebiet erprobt:

  • Ein Zug ist am Hauptbahnhof entgleist, es gibt viele Verletzte auf einmal, die Einsatzkräfte müssen in unübersichtlicher Lage kühlen Kopf bewahren.
  • In einem Wald nahe dem Herkules soll ein Ballon abgestürzt sein. Hunde suchen dort vermisste Personen.
  • Auf der Fulda ist ein Boot gekentert, Menschenleben sind in Gefahr.

Doch es seien geschminkte Statisten, beruhigte eine ASB-Sprecherin. Der Bahnbetrieb wurde durch die Sperrung nur geringfügig eingeschränkt.

Und wenn im Bergpark Kassel Hunde konzentriert nach vermeintlich Verletzten suchten: Auch das waren Statisten.

Gesperrt für die Großübung wurden zeitweise zwei Straßen: die Joseph-Beuys-Straße ab dem Fraunhofer-Institut und die Clara-Immerwahr-Straße.

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