Fr. Okt 4th, 2024
Der Wintereinbruch hat in Hessen für zahlreiche Unfälle und Gefahren auf den Straßen gesorgt. Besonders angespannt ist die Lage weiterhin im Rheingau-Taunus. An vielen Schulen fällt der Präsenzunterricht aus.

Ausfälle oder Verspätungen im Bus- und Bahnverkehr

Wer mit Bus oder Bahn unterwegs ist, muss mit Beeinträchtigungen rechnen, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) mitteilten. Es komme zu Verspätungen und Ausfällen.

Der Busverkehr werde im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und Rheingau-Taunus-Kreis teilweise eingestellt. Ebenfalls stark betroffen sei der Busverkehr in Wiesbaden, Lahn-Dill-Kreis, Kreis Limburg-Weilburg, Stadt und Landkreis Gießen.

Wegen Unwetterschäden an den Strecken komme es zudem auf mehreren Bahnlinien zu Teilausfällen. Der RMV nannte am Dienstagmorgen die S2, S3, RB12, RB15, RE20, RB21, RB22, RB45, RB46, RB90, RB95, RB96 und RE99. Die Fahrgäste werden aufgefordert, sich vor Fahrtantritt über die Auswirkungen der Wetterlage im Online-Angebot des RMV und des NVV zu informieren.

Rettungsdienste im Dauereinsatz

Seit Montag sind Feuerwehren, Rettungskräfte und Katastrophenschutz wegen ergiebiger Schneefälle im Dauereinsatz. Landesweit wurden Dutzende Unfälle registriert. Nach derzeitigem Stand blieb es meist bei Blechschäden.

Besonders angespannt war die Situation im Rheingau-Taunus-Kreis und im Raum Wiesbaden. Die Feuerwehr in Wiesbaden rückte – unterstützt vom THW – nach eigenen Angaben bis tief in die Nacht zu rund 200 Einsätzen aus. Am frühen Dienstagmorgen entspannte sich die Einsatzlage zunächst etwas. Viele Straßensperrungen bestehen aber weiter. Außerdem fällt an einigen Schulen der Unterricht komplett aus. An zahlreichen Schulen vor allem im Taunus findet kein Präsenzunterricht statt.

Landrat: “Bleiben Sie zu Hause”

Nach dem Wintereinbruch im Rheingau-Taunus-Kreis appellierte Landrat Sandro Zehner (CDU): “Bleiben Sie am Dienstag unbedingt zu Hause. Bitte unternehmen Sie auch keine Spaziergänge im Wald: Es besteht akute Lebensgefahr durch Astbruch und umstürzende Bäume.”

Kreisbrandmeister Michael Ehresmann berichtete zuvor: “Die Lage ist außergewöhnlich. Bäume fallen um wie Streichhölzer.” Zudem würden Autofahrer immer wieder Straßensperrungen ignorieren und sich so in Lebensgefahr bringen. Der Opel-Zoo in Kronberg (Hochtaunus) reagierte auf die Witterungsverhältnisse und teilte mit, dass der Tierpark am Dienstag geschlossen bleibe.

Eingeschlossene Autofahrer, Schüler sitzen in Schule fest

An einer internationalen Schule im abgelegenen Wiesbadener Stadtteil Naurod musste die Feuerwehr am Montagabend eine Notunterkunft einrichten, da aufgrund der Witterungsverhältnisse keine Schulbusse mehr fuhren. 55 Personen, darunter 27 Kinder, wurden mit Decken und Essen versorgt, wie ein Feuerwehrsprecher am Morgen mitteilte: “Die Organisation lief sehr gut, irgendwann haben alle geschlafen.”

Auch in der Nikolaus-August-Otto-Schule in Bad Schwalbach (Rheingau-Taunus) saßen bis zum Abend zunächst rund 30 Schülerinnen und Schüler fest. Im Laufe des Abends konnten sie durch Einsatzkräfte nach Hause gebracht werden.