Diese Neueröffnung ist buchstäblich ins Wasser gefallen: Wasser nämlich heißt die am 24. Januar eröffnete Seafoodbar, die aus dem Stand zum spannendsten und zeitgenössischsten Fischrestaurant der Stadt geworden ist. Warum sich Yannic Stockhausen dafür sogar von seinem Michelin-Stern getrennt hat und weshalb er nur mit jungen, nachhaltig arbeitenden Fischereien und Produzenten zusammenarbeitet, erzählt der Küchenchef im großen Interview . Wir feiern an dieser Stelle schon mal die wilden Austern aus dem Wattenmeer, Muscheln mit steirischem Wurstsalat, den auf der Glut gegrillten Steinbutt – und einen lässigen Gastraum mit einigen sympathischen Fischwesen an den Wänden. In gerade einmal drei Wochen wurde aus dem Cordo, Fine Dining mit Menüzwang, also die Wasser Seafoodbar. Geblieben sind, neben Stockhausen und den wunderbaren Gastgeber:innen Gudrun und Christof Ellinghaus, das komplette Team und die ausgesprochen zeitgenössische Weinkompetenz. Auch das aus dem Lockdown bekannte Backfisch-Brioche steht auf der Karte.
Die Wiederentdeckung des Ausflugslokals aus dem Geist einer zeitgenössischen, regional-saisonalen Wirtshausküche: Darum geht es dem ab dem 1. Februar endlich regulär geöffneten Restaurant Ei im mit Bedacht und Geschmack sanierten Eierhäuschen im Plänterwald. Die Kohlroulade etwa funktioniert als traditionelles Wirtshausgericht– und gleichzeitig als saisonal-regionale Produktküche, wie sie auch in einer Neuköllner Weinbar serviert werden könnte. Oder der Hirschrücken mit dem Rotkohlsalat: klare Aromen, zitierte Küchenklassiker und eine herausragende Produktqualität.
Tagsüber gibt es gegrilltes Sauerteigbrot mit geschmolzenem Deichkäse, Pilzrahm mit Brezenknödel und Sauerteigpasta mit Gänseragù, dazu hausgebackene Tartes und Kuchen sowie den besten Kaffee entlang der Spree. Gastgeberin Jessica-Joyce Sidon hat einen ausnehmend geschmackvollen Ort geschaffen, der, ohne sich anzubiedern, sehr vielen Menschen schmecken wird.