Nach der Ermordung seiner Ex-Frau in Bensheim ist ein 37-Jähriger zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Reue und Mitgefühl zeigte er bis zuletzt nicht. Auch nicht nach der bewegenden Aussagen seiner elfjährigen Tochter, die den brutalen Mord miterleben musste.
Dieser Prozess zerrte an den Nerven. An mehreren Stellen rangen die Beteiligten in Saal drei des Darmstädter Landgerichtes mit ihrer Fassung, derart tief war der Blick in die menschlichen Abgründe, der hier gewährt wurde. Dass der Angeklagte am Ende zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde, dürfte sowohl im Saal als auch auf den Zuschauerbänken niemand als zu hart empfunden haben.
Angeklagt war der 37-jährige Wahid H. aus Afghanistan. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er seine Ex-Frau am frühen Morgen des 4. Dezembers 2024 in Bensheim (Bergstraße) vor den Augen seiner Tochter mit einem Messer tötete. Das Urteil lautet auf Mord aus niederen Beweggründen. Dafür muss er mindestens 15 Jahre ins Gefängnis.
«Absoluter Vernichtungswille»
«Der Täter hat mit absolutem Vernichtungswillen gehandelt», sagte der Vorsitzende Richter Volker Wagner am Dienstag in seiner Urteilsbegründung. Seine Frau habe sich von ihm emanzipieren wollen. Das habe der Angeklagte nicht akzeptieren können. Die Tat habe Wahid H. bei vollem Bewusstsein und voller Wahrnehmung begangen, was auf niederer Beweggründe schließen lasse.
Der Richter folgte damit der Forderung von Staatsanwalt Sebastian Zwiebel nach lebenslanger Haft wegen Mordes. Die Verteidigung hatte auf Totschlag plädiert. Zum Zeitpunkt der Tat lebte der damals 36 Jahre alte Angeklagte in Schifferstadt in Rheinland-Pfalz. Das Paar war ein halbes Jahr zuvor geschieden worden, über das Sorgerecht wurde noch gestritten.
Keine Reue, keine Emphatie
Was den Prozess so belastend für alle Beteiligten gestaltete, war nicht nur die rohe Brutalität der Tat. Dabei hätte die allein schon ausgereicht.
Es war vielmehr das Zusammenspiel aus der blutigen Schilderung der Tatnacht, der Abstinenz jeglicher Reue und Empathie beim Täter und der spürbaren Folgen für die Kinder, die ihr Leben lang unter dieser Tat leiden werden.
Elfjährige Tochter mit bewegender Aussage
Am Montag, dem vorletzten Verhandlungstag, war die heute elfjährige Tochter des Opfers und des Täters per Video auf einer Leinwand im Gerichtssaal zugeschaltet. Eine direkte Begegnung mit ihrem Vater wollte sie vermeiden.
Detailliert beschrieb das Kind, wie sich der Tatabend ihrer Erinnerung nach abgespielt hat. Dass ihre Mutter den Kindern zunächst versucht habe zu verheimlichen, dass der Vater gekommen sei, damit die Kinder keine Angst bekämen. Dass sie als Tochter aber sofort gewusst habe, dass er da sei.
Dass ihre Mutter ihr gesagt habe, sie könne auf sich selbst aufpassen. Und dass die damals Zehnjährige ihr das nicht geglaubt habe.
Das Mädchen erzählte fast ohne Pause, wirkte konzentriert und gefasst. Sie erzählte, wie sie in der Küche Knochen knacken gehört habe, Schreie, und wie der Vater plötzlich ein Messer in der Hand gehalten habe. Wie er auf den Hals der Mutter eingestochen habe und wie plötzlich überall ganz viel Blut gewesen sei. Dann habe der Vater versucht, der Mutter den Kopf abzureißen.
Zuschauer kämpfen mit Tränen
Immer wieder beschrieb sie, wie der Vater sie «mit ganz schrecklichen Augen angesehen» habe. Sie habe helfen wollen, sei aber von ihrem Vater weggeschleudert worden. Deswegen fühle sie sich heute noch schuldig.
Danach habe sie ihren neunjährigen Bruder aus dem Nebenzimmer gepackt und sei mit ihm zu einer Nachbarin gerannt. Sie habe sich auch lange nicht das Blut von ihren Händen waschen wollen, schließlich sei es ja von ihrer Mama.
Das Gericht hatte keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Aussage. Auf den Zuschauerrängen im Gericht hatten einige mit den Tränen zu kämpfen.
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