Vor genau einem Jahr wurde eine Joggerin in einem Waldstück bei Lampertheim mit drei Messerstichen getötet. Trotz vielversprechender Spuren konnten Täter und Motiv noch nicht ermittelt werden. Von einem Cold Case sei der Fall aber noch weit entfernt, sagt die Polizei.
Vor genau einem Jahr, am 16. September 2024, wurde in einem Wald bei Lampertheim (Bergstraße) eine zweifache Mutter auf ihrer Joggingrunde getötet. Trotz Hinweisen, DNA-Spuren und eines Massen-Gentests konnte der Täter bis heute nicht gefasst werden. Das Motiv zur Tat ist weiterhin unklar, auch die Tatwaffe bleibt verschwunden.
Die Frau war an besagtem Montag offenbar zum Joggen aufgebrochen und nicht mehr nach Hause gekommen. Kurz darauf fand ein Spaziergänger die Leiche der 36-Jährigen nahe einer Grillhütte im Wald. Ihr Auto stand etwa einen Kilometer entfernt auf einem Parkplatz. Sie wurde mit drei Stichen getötet.
«Nach aktuellem Stand der Ermittlungen gehen wir von einem heimtückischen Mord aus», sagt Staatsanwalt Sebastian Knell von der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Keine wirklich neue Erkenntnis, denn schon kurz nach der Tat ermittelte die eigens gegründete «Mordkommission 1609» wegen Verdachts auf Mord – wie schon der Name erahnen lässt.
Viele Hinweise, keine Ergebnisse
Die 30-köpfige Mordkommission nahm schnell die Spur des Täters auf. Am Fundort der Leiche sicherten die ermittelnden Beamten männliche DNA-Spuren. Auch nach einem Kleinwagen mit Wormser-Kennzeichen wurde gefahndet, ebenso nach zwei Männern, die in Tatortnähe gesehen wurden. Auch in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY ungelöst» wurde der Fall behandelt, danach sollen viele Hinweise eingegangen sein.
Da die sichergestellten DNA-Spuren in keiner Datenbank auftauchten, ließ die Mordkommission etwa drei Monate nach der Tat einen Massen-DNA-Test durchführen. Weit über 1.000 Menschen beteiligten sich damals an dem freiwilligen Test, darunter Freunde, Bekannte und Angehörige des Opfers sowie Anwohner aus der Umgebung des Tatorts.
«Falls der Mörder sich dadurch nicht ermitteln lässt, wird der nächste Schritt sein, sich auf diejenigen zu fokussieren, die den Test abgelehnt haben», erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem hr im vergangenen Dezember.
DNA-Auswertung läuft noch
Seitdem ist es still geworden um die Ermittlungen. Einen Durchbruch gab es bislang nicht. Die Auswertung besagten DNA-Tests sei noch nicht abgeschlossen, sagt die Staatsanwaltschaft. Man habe aber einen der beiden gesuchten Männer ausfindig machen und vernehmen können. Aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen wollte die Staatsanwaltschaft aber keine Details nennen. Knell spricht lediglich von «umfangreichen Ermittlungen», die seit der Tat stattgefunden hätten.
Auch zu einem möglichen Motiv gibt es keine Neuigkeiten. «Dazu können wir mangels Tatverdächtigen weiterhin nichts sagen», so Knell. Da die Leiche bekleidet aufgefunden wurde, könne auch nicht zu hundert Prozent davon ausgegangen werden, dass es sich um einen sexuellen Hintergrund handelt. «Wir können auch heute nichts ausschließen.»
Noch kein «Cold Case»
Ausgeschlossen als Täter haben die Ermittler schon kurz nach der Tat den Ehemann, er habe ein Alibi für die Tatzeit. Man prüfe, ob der Täter vielleicht aus dem näheren sozialen Umfeld der Getöteten komme, hieß es damals. Die Polizei hielt es auch für möglich, dass die Frau ein Zufallsopfer wurde.
Auch wenn unklar ist, wie die Ermittlungen weitergehen, sei die Mordkommission noch weit entfernt davon, den Fall zu den Akten zu legen. «Es handelt sich bei Weitem noch nicht um einen Cold Case», sagt Staatsanwalt Knell. Die «Mordkommission 1609» bestehe weiterhin – wenn auch in wechselnder Besetzung. Hinweise würden weiterhin entgegen genommen.
The case remains unsolved, and the ongoing DNA testing gives a sliver of hope. Its frustrating that so many years later, with advanced technology, the perpetrator hasnt been caught. I hope they eventually find the answers the victims deserve.